Paperblanks Höhle Löwen Tages-/Monats-Terminkalender 208 Seiten Grün

Dieses Art-déco-Design stammt von der großen Buchbinderin Sybil Pye. Es wurde für eine Gedichtsammlung von Wordsworth von Thomas Sturge Moore illustriert. Pye war nicht nur eine der jüngsten Buchbinderinnen vor dem 1. Weltkrieg, sondern auch die einzige in England, die auf Ledereinbände mit Einlage spezialisiert war.

Pye stammte aus einer Künstlerfamilie. Ihr Vater sammelte fernöstliche und zeitgenössische Kunst und schon in jungen Jahren kam sie mit dem Handwerk der Buchbinderei in Berührung. Mithilfe von Douglas Cockerells Lehrbuch Bookbinding and the Care of Books brachte sie sich das Buchbinden selbst bei und stellte 1906 ihren ersten Einband her. Anfangs verwendete Pye einfaches weißes oder naturbelassenes Schweineleder und ging dann zu Einlegearbeiten aus gefärbtem Ziegenleder wie bei der Vorlage für dieses Motiv über. 1934 entwarf sie bereits komplexe Einbände mit Einlegearbeiten in vielen verschiedenen Farben und ihre Werke wurden regelmäßig in England und auf der ganzen Welt ausgestellt.

Dieses Motiv erinnert an ein gelbbraunes Löwengesicht, und die maskuline Farbgestaltung in Rot, Schwarz, Grün und Braun lässt an ein Studierzimmer mit üppiger Lederausstattung (oder eben eine Höhle) denken. Das Original enthielt Gedichte von William Wordsworth. Die Gedichtsammlung wurde von Pyes langjährigem Freund Thomas Sturge Moore illustriert und von Ballantyne Press gedruckt. Heute befindet sie sich im Fitzwilliam Museum.

Zwar können wir nicht sicher sagen, dass Pye mit diesem Einband den majestätischen Kopf eines Löwen darstellen wollte, für uns ergab sich aber eine interessante Verbindung zwischen einem Einbandmotiv und dem Inhalt: Eines von Wordsworths Gedichten dreht sich um eine Löwenhöhle.

Pye war eine der jüngsten Buchbinderinnen der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und unter allen Buchbindern (männlich und weiblich) die einzige in England und eine der wenigen weltweit, die sich auf Ledereinbände mit Einlegearbeiten spezialisiert hatten. Mit unserer ersten Reproduktion der Arbeit von Sybil Pye zollen wir demnach einer Vorreiterin in der Buchkunst Tribut.